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Programmbeschreibung "Kurven"
Version 2.4

  Inhalt:  
1.   Grundprinzip der Programmarbeit4.   Kurvenparameter
2.   Programmbedienung5.   Daten-Ein- und Ausgabe
3.   Diagramm-Vorlagen-Parameter6.   Kommandos



Das Programm "Kurven" wurde geschaffen, um schnell und auf einfache Weise dekorative Diagramme herstellen zu können. Es dient zur Darstellung einfacher X-Y-Linien-Diagramme oder von Ortskuren-Diagrammen und ist auf die Bedürfnisse der Mikrowellentechnik zugeschnitten. Das Programm ist eine Weiterentwicklung des einfachen Grafikprogramms "EasyGraf", jedoch wurden die Pro­grammteile "Texteditor", "interaktive Grafik-Eingabe" und der "Zoom-Mechanismus" ge­strichen. Es hat die gleiche Programm­philosophie und das gleiche Datenformat wie "EasyGraf 2.4" und "be­dient" alle relevanten Kommandos dieses Pro­gramms. Der EasyGraf-Interpreter (Sprachversion 2.1 {2010}) ist durch zu­sätzliche Kommandos zur Eingabe der Parameter der Diagrammvorlage und zum Einlesen von Kurvendaten erweitert.
Bild 1 zeigt die Oberfläche des Programms mit zwei Amplituden-Frequenz-Kurven. Maximal können 6 Kurven dargestellt werden. Durch Klicken auf eine Stelle des Diagramms kann ein Marker auf der Kurve bewegt werden. In einem Feld (links oben) werden Frequenz und Kurvenwerte angezeigt. Gleichzeitig wird unten links in der Statusleiste der x- und y-Wert der Cursorposition in EasyGraf-Units angezeigt, was hilfreich ist, wenn z.B. Toleranzgrenzen in das Diagramm gezeichnet oder di Diagramm-Vorlage verändert werden sollen.
Durch Betätigen der rechten Maustaste kann die Anzeige zwischen mehreren Kurven umgeschaltet werden. Der Kursor ist ein verschiebbarer Punkt, der durch Klicken auf einen Ort der Kurve an die gewünschte Stelle oder mit den Pfeitasten bewegt wird.

Fig. 1
Bild 1

Die Kenntnis der Programmbeschreibung EasyGraf ist zum Verständnis des vorliegenden Do­kuments notwendig!

1. Grundprinzip der Programmarbeit  

Das Programm besitzt, wie bei "EasyGraf", übereinander ein transparentes Hauptdisplay mit einem Hinter­grund und darüber ein transparentes Hilfsdisplay. Die Hintergrundfarbe kann durch ein EasyGraf-Kom­mando (BG) eingestellt werden. Sie kann bei Grafik-Ausgabe (Bitmap oder JPG-File) unterdrückt werden.
Nach Programmstart kann die Größe der Zeichenfläche (Display) verändert werden, solange noch keine Daten eingelesen worden sind. Die Mindestgröße beträgt 640 x 480 Pixel. Die maximale Fläche hängt von der Größe der Screen-Work-Area des Monitors ab. Das Format des Programm-Fensters stellt sich immer so ein, daß das Seitenverhältnis Breite/Höhe der Zeichenfläche stets 1.3333 beträgt. Für die Einheit der Zeichen-Koordinaten gilt stets: für x: Breite der Zeichenfläche = 200 Units, für y: Höhe der Zeichenfläche = 150 Units.
Auf dem Haupt­display wird die Grafik entsprechend der EasyGraf-Daten gezeichnet. Die Abmessungen des Hilfsdisplays werden durch Zeilenkommandos (Parameter der Diagramm-Vorlage) eingestellt. Auf ihm werden die Kurven und der Marker gezeichnet.
Wenn bei der Dateneingabe kein Fehler aufgetreten ist, werden die Kurven nach deren Abschluß (ggf. mit Nachfrage) auf das Haupt­display kopiert.
Alle relevanten EasyGraf-Kommandos haben Gültigkeit. Dasselbe gilt für die Koordinaten­systeme. Jedoch werden Para­meter der Diagramm-Vorlagen grundsätzlich in Gleitkomma-Koordinaten angegeben. Das Format (Kommando FO) ist grundsätzlich 0.
Man kann zwischen drei Dateiarten unterscheiden:
  • Die Diagramm-Vorlage (Pattern-File), eine mit EasyGraf erstellte .grf-Datei, die den Diagramm­rahmen, Gitterlinien und Beschriftungen enthält. Diese enthält gewöhnlich am Ende die Kommandos mit den Diagramm-Parametern, deren Zusammenstellung vom Diagramm-Typ abhängt.
  • Mindestens eine Kurvendatei, Standard-Dateityp ".prn", diese enthält die eigentlichen Kurvendaten. Maximal 6 Dateien können Verwendung finden.
  • Die Diagrammdatei, Dateityp ".grfk", enthält Kommandos zum Einlesen der ersten beiden Dateiarten. Sie kann aber auch EasyGraf- Kommandos und sogar Anweisungen zu Vorlagen-Parametern enthalten. (Letzteres widerspricht jedoch der Logik.)
    Ist die Datei vollständig, so genügt ihre Eingabe zur Darstellung des Diagramms.
Alle Dateien sind editierbare Text-Dateien mit Kommandozeilen (außer den prn-Dateien). Leerzeilen werden bei der Eingabe überlesen. Zeilen, die mit einem Semikolon beginnen, werden als Kommentare gewertet und ebenfalls ignoririert. Hinter dem relevanten Teil einer Zeile kann, hinter einem Semikolon, ebenfalls ein Kommentar stehen.
Zwei Diagrammtypen sind möglich, Amplituden-Frequenz-Diagramme (kartesische Koor­dinaten: f und y) und Ortskurven (mit f, x und y). Bei letzteren kann man zwischen solchen mit Polarkoordinaten und jenen als Smith-Diagramm unterscheiden. Die positive y-Achse verläuft von unten nach oben. Ursprung der Koordinaten, Abmessungen und Lage des Zeichenfensters für dir Kurven (≠ Zeichenfläche des Diagramms) werden durch die Vorlagen-Parameter in der Diagramm-Vorlage festgelegt, diese bestimmen auch das Format der Kurvendaten (entweder x- und y-Wert, oder Frequenz, Real- und Imaginärteil des komplexen Wertes). Diese werden als getrennte Datei eingelesen (eine für jede Kurve).

2. Programmbedienung  

Die Programmbedienung ist sehr einfach. Tabelle 1 zeigt die verschiedenen Wege, ein Dia­gramm zu erstellen.
Der einfachste Fall ist die Variante 1. Es liegt eine vollständige Diagramm-Datei (Typ .grfk) vor, welche nur geöffnet werden muß. Sind nicht alle 6 mögliche Kurven belegt, können weitere mit dem Kurven-Parameter-Assistenten (Traces → Add Trace) hinzugefügt werden.
Die Variante 2 verläuft genauso, jedoch enthält die Vorlagen-Datei keine, unvollständige oder fehlerhafte Vorlagen-Parameter. Es ist dann zwischendurch der Vorlagen-Parameter-Assitent (Traces → Pattern-Parameters) verfügbar, mit dessen Hilfe die Parameter vervollständigt werden können.
Bei den Varianten 3 und 4 liegt keine Diagramm-Datei vor. Die Kommandozeilen dazu werden mit den Assistenten generiert. Am Ende ist ein Abspeichern der Diagramm-Datei möglich. Beide Varianten lassen sich noch unterteilen in den Fall, daß die ein­gegebene Vor­lagen-Datei keine, fehlerhafte oder unvollständige Vorlagen-Parameter enthält. Es ist dann das Öffnen des Vorlagen-Parameter-Assistenten (über Traces → Pattern-Parameters), analog zu Variante 2, möglich. Mit dessen Hilfe können die Parameter ergänzt oder korrigiert werden.
  User-Aktivität Assistent Computer-Aktivität
1 File → Open File
= Diagramm-Datei (grfk)

bei Bedarf (bei < 6 Kurven)
Traces → Add Trace
. . .




Kurvenparameter
Eingabe Vorlagendatei → Zeichnen der Vorlage
(Vorlagen-Daten vollständig (mit Parametern))
Einganbe Kurvendatei(en) → Zeichnen der Kurve(n)

Eingabe Kurvendatei (.prn) → Zeichnen der Kurve
2 File → Open File
= Diagramm-Datei (grfk)
Traces → Pattern-Parameters

bei Bedarf (bei < 6 Kurven)

Traces → Add Trace
. . .


Vorlagenparameter


Kurvenparameter
Eingabe Vorlagendatei → Zeichnen der Vorlage
(Vorlagen-Daten ohne Parameter)
Einganbe Kurvendatei(en) → Zeichnen der Kurve(n)


Eingabe Kurvendatei (.prn) → Zeichnen der Kurve
3 File → Open File
= Vorlagen-Datei (grf)

bis 6 Kurven
Traces → Add Trace
. . .
File → Save Diagramm-File




Kurvenparameter

Eingabe Vorlagendatei → Zeichnen der Vorlage
(Vorlagen-Daten vollständig (mit Parametern))


Eingabe Kurvendatei (.prn) → Zeichnen der Kurve

Ausgabe der vollständigen Diagramm-File (.grfk)
4 File → Create File
= Diagramm-Datei (grfk)
File → Open File
= Vorlagen-Datei (grf)

bis 6 Kurven
Traces → Add Trace
. . .
File → Save Diagramm-File






Kurvenparameter

Erzeugen einer leeren grfk-Datei

Eingabe Vorlagendatei → Zeichnen der Vorlage
(Vorlagen-Daten vollständig (mit Parametern))


Eingabe Kurvendatei (.prn) → Zeichnen der Kurve

Ausgabe der vollständigen Diagramm-File (.grfk)

Tabelle 1: Möglichkeiten der Programmbedienung

3. Diagramm-Vorlagen-Parameter  

Als Diagrammvorlage soll die Gesamtheit von Diagrammrahmen, -Gitterlinien, -Beschriftungen usw. ver­standen werden, also alles außer den Kurven und ggf. Grenzen und Markierungen. Die Vorlage wird mit EasyGraf-Elementen gezeichnet. Eine Diagrammvorlage ist also eine Easy­Graf-Datei. Zusätzlich sind aber Parameter notwendig, um aus den Daten die Punkte der Kurven berechnen zu können, die Vorlagen-Parameter.
Die Vorlagen-Parameter werden mit Hilfe von Zeilenkommandos formuliert. Diese können mit Hilfe des Vorlagen-Parameter-Assistenten (s. Bild 2) generiert werden.
VorlParAssistent
Bild 2: Oberfläche des Vorlagen-Parameter-Assistenten

3.1 Allgemeine Parameter

Vorlagentyp
Mit diesem Parameter wird dem Programm mitgeteilt, um welchen Diagrammtyp es sich handelt und welche Daten (Skalentypen) zulässig sind. Es ist eine hexadezimale Zahl, bei der jeder Stelle (Zweierpotenz) eine bestimm­te Bedeutung zugeordnet wird (Bild 3). Beim Vorlagen-Parameter-Assistenten wird er mit Hilfe der Einstellungen auf dem linken Register- Blatt generiert.
Fig. 3
Bild 3

Der Vorlagentyp wird in der Datei durch das Kommando "TP" festgelegt. Er kann durch eine Hexa-Zahl (kenntlich durch das Zeichen # am Anfang) oder durch eine Folge der belegten Bit-Positionen der Hexa-Zahl (s. Bild 3) definiert werden. Zum Beispiel sind TP 12 3 2 und TP #806 gleichwertig und bedeuten ein Amplituden-Frequenz-Diagramm mit dB-Teilung und additivem Y-Bezug (Kennzeichen ‡). Die Bitposition 3 bewirkt, daß die Betragswerte der Kurvendaten um den ‡-Wert reduziert ins Diagramm gezeichnet werden.
Grundsätzlich sind zwei Typen wichtig: X-Y-Linien- oder Amplituden-Frequenz-Diagramme TP 12 1 (ggf. mit dem Zusatz Bit 3) und Ortskurven-Diagramme TP 13 1 bzw. TP 14 1. Diese beiden Gruppen legen fest, welche weiteren Vorlagenparameter erforderlich sind (Weiteres dazu in den Kap. 3.2-3.4). Eine andere Angabe des Typs hat nur Bedeutung für das "Zusammen­spiel" Diagrammvorlage ↔ Kurvendaten.

Diagrammfläche

Die Diagrammfläche wird durch die Parameter xL , yO , xR , yU festgelegt. Die Parameter werden durch das Kommando WD eingegeben (alle Angaben in Units). Bild 4 zeigt die Zu­ordnung der Vorlagenparameter bei Amplituden-Frequenz-Diagrammen und Bild 5 bei Orts­kurven-Diagrammen.
Die Kurvengrenzen in Bild 4 sind in den Maßeinheiten der Skalen der X- bzw. der Y-Achse anzugeben (hier MHz und dB, die Kommandos FQ und BD). In Bild 5 sind die Koordinaten des Nullpunktes und der Radius des Außenkreises in Units anzugeben (die Kommandos PN und R0). Der Wert des Außenkreises (Kommando OG) kann absolut oder in dB (Maßeinheit direkt hinter die Ziffernfolge schreiben) angegeben werden .
Fig. 7
Bild 4

Fig. 5
Bild 5

3.2 Vorlagen-Parameter bei Amplituden-Frequenz-Diagrammen

Folgende Parameter müssen angegeben werden (s. dazu die Kommandos in Kap. 6):
TP , WD , BD , FQ und ggf. YB.
TP-Bit.-Pos..TP-Hex. Diagramm- bzw. Kurven-Typ
12#8xx Amplituden-Frequenz-Diagramme
1#801MagKurven von Betragswerten
2#802 dBKurven von dB-Werten
3#804  ‡Kurven additiv zu YBezug
5#810  °Winkelwerte
Die Positionen 1 und 2 können nicht gleichzeitig belegt werden.

3.3 Vorlagen-Parameter bei Ortskurven-Diagrammen mit Polarkoordinaten

Folgende Parameter müssen angegeben werden (s. dazu die Kommandos in Kap. 6):
TP , WD , PN , R0 OG.
TP-BitPos.TP-Hex. Diagramm-Typ
13#100x Ortskurven-Diagramme mit Polarkoordinaten
1#1001CxKurven von komplexen Werten (allgemein)
2#1002dBDiagramm-Typ: Polarkoordinaten mit dB-Kreisen

Die Positionen 1 und 2 können nicht gleichzeitig belegt werden,.

3.4 Vorlagen-Parameter bei Ortskurven in Smith-Diagrammen

Folgende Parameter müssen angegeben werden (s. dazu die Kommandos in Kap. 6):
TP , WD , PN , R0 OG.
TP-BitPos.TP-Hex. Diagramm-Typ
14#20xx Ortskurven im Smith-Diagramm
1#2001SCxKurven von komplexen Werten

4. Kurvenparameter  

Die Kurvenparameter werden in der Diagramm-Datei mit den Kommandos DT für jede Kurve festgelegt. Die Kommandoskönnen mit der Kurven-Parameter-Assistenten (Menü. Traces → Add Trace) generiert werden. Dieser steht jedoch nur zur Verfügung, wenn die Vorlagen-Para­meter vollständig sind. Bild 6 zeigt die Oberfläche des Assistenten.
Kurven-Parameter-Assistent
Bild 6: Oberfläche des Kurven-Parameter-Assistenten
1. mit aufgeklappter Datei-Typ-Auswahl     
2. nach Klick auf "lokale Kurven-Parameter"
Das Erscheinungsbild der Oberfläche hängt vom Vorlagentyp ab. Bei X-Y-Linien-Diagrammen sind die Datei-Typen Magnitude, Magnitude dB und komplex möglich. Als "lokale Kurven-Parameter" vorgegeben werden, u.a. abhängig von der Belegung Bit 3 beim Vorlagen-Parameter. Die Kurven-Nummer kann auf einen freien Platz zwischen 1 und 6 eingestellt werden. Durch Klick auf die Kurvenfarbe öffnet sich ein Color-Dialog, mit dessen Hilfe die Farbe gewählt werden kann. Den Namen der Kurvendatei wählt man nach Klick auf die Fläche "File" über einen Open-Dialog. Der Typ der Kurvendatei kann, abhängig vom Diagramm-Typ gewählt werden. Die Möglichkeiten sind in Tabelle 2 dargestellt. Beim Diagramm-Typ 12 besteht die Möglichkeit, Durch Klick auf die Taste "lokale Kurven-Parameter" Felder für die Eingabe zu öffnen. Diese Parameter werden in das Zeilen-Kommando DT eingetragen und gelten lokal für die betreffende Kurve. So kann jede Kurve ihre eigene Y-Skalenteilung erhalten. Die eingestellte Linien-Art wird auf der Hintergrundfarbe dargestellt (Kommando BG in der Vorlagen-Datei). Die möglichen Linien-Arten zeigt Bild 7, jedoch ist zu beachten, daß bei Linien-Stärken > 1 nur 0 möglich ist.
Fig. 7
Bild 7: mögliche Linien-Arten
Vorlagen-Typ Datei-Typ Berechnung der Kurven-Punkte
TP 12 1Magnitude
#1
Die Kurvendatei enthält X- und Y-Werte, deren Maßeinheiten denen der Vorlage entsprechen
Magnitude dB
#2
Die Y-Werte der Datei werden als dB-Werte inter­pretiert und mit der Funktion anti-db umgerechnet
komplex
#101
Als Y-Wert wird der Betrag aus den komplexen Datei-Werten gebildet
TP 12 1Magnitude
#1
Die Y-Werte der Datei werden in dB umgerechnet
Magnitude dB
#2
Die Kurvendatei enthält X- und Y-Werte, deren Maßeinheiten denen der Vorlage entsprechen
komplex
#101
Als Y-Wert wird der Betrag aus den komplexen Datei-Werten gebildet und in dB umgerechnet
TP 12 5Magnitude
#1
Die Kurvendatei enthält X- und Y-Werte, deren Maßeinheiten denen der Vorlage entsprechen
komplex
#101
Als Y-Wert wird der Winkel aus den komplexen Datei-Werten bestimmt und in ° umgerechnet
TP 13 1
TP 14 1
komplex
#101
Darstellung der komplexen Werte der Datei als Ortskurve

Tabelle 2: Übersicht über mögliche Werte des Datei-Typs und über das "Zusammenspiel" Vorlagen-Typ ↔ Datei-Typ

5. Daten-Ein- und Ausgabe  

Folgende drei Dateitypen werden vom Programm verarbeitet. (Alle drei sind editierbare Text-Dateien.):

grfVorlagen-DateiDie Datei enthält EasyGraf-Kommandos zum Zeichnen und Beschriften des Dia­gramm-Hintergrundes und Vorlagenparameter zum geplanten Kurvenzeichnen. Die Datei wird mit der Menüfunktion FileOpen File eingelesen. Die Vorlagen­parameter müssen nicht unbedingt Bestandteil der Datei sein. Sie können auch nach dem Einlesen der Datei in einem Dialogfenster, welches mit der Menü­funktion TracesPattern-Parameters geöffnet wird, eingestellt werden (s. Bild 2). Mit Klick auf Take on werden die Parameter übernommen und auf Nach­frage in die Datei eingetragen.
prnKurvendatenDiese Datei enthält die Kurvendaten (s. Kap. 5.1). Nach Eingabe der Vorlagen-Datei mit mit vollständigen Vorlagen-Parametern steht die Menüfunktion Traces → Add Tracee zur Verfügung. Sie öffnet den Kurven-Parameter-Assistenten (s. Kap. 4). Mit Klick auf Take on wird das Kommando DT (s. Kap.6) generiert und ausgeführt, welches die Kurvendaten einliest die die Kurve zeichnet.
grfkDiagramm-DateiDie Diagramm-Datei kann alle Parameter zur automatischen Darstellung des Dia­grammgitters, der Skalierung, zum Zeichnen der Kurven und zur Darstellung von Toleranzgrenzen enthalten, d.h. es sind alle EasyGraf-Kommandos und die spe­ziellen Kommandos des Programms "Kurven" (s. Kap. 6) erlaubt. Die Datei kann unter FileOpen File eingelesen werden.
Insbesondere muß die Datei die Kommandos zum Einlesen der Vorlage (RP) und der Kurvendaten (DT) enthalten. Selbstverständlich müssen die DT-Kommandos nach dem RP-Kommando stehen.

Das aktuelle Bild kann durch Betätigen der Tasten des Hauptfensters  File  Pict. Save as als Bitmap- oder JPG-Datei gespeichert werden.
Will man den EasyGraf-Quelltext editieren, so kann über Info Run EasyGraf dieses Programm als externe Anwen­dung gestartet werden, vorausgesetzt "Kurven.exe" wurde zusammen mit "EasyGraf.exe" im EasyGraf-Sys-Directory installiert. Außerdem kan mit Referenz-Editor ein unabhängiger Text-Editor geöffnet werden.

5.1 Datenformat der Kurvendaten  

Die Kurvendaten sind Gleitkommazahlen (mit Dezimalpunkt) einer ASCII-Datei, durch Leerzeichen oder Kommas getrennt. Bei Amplituden-Frequenz-Diagrammen gehören zu einem Kurvenpunkt zwei Zahlen: X- un Y-Wert (bzw. Frequenz und Amplitudenwert). Je nach Datentyp kann dieser sein: Betrag, dB-Wert oder Winkel in Grad.
Als erster relevanter Parameter kann der Datentyp als Hexa-Zahl (s. Tabelle 2) in der Form #101 angegeben werden. Damit wird eine zusätzliche Kontrolle ermöglicht, daß die gewählte Vorlage mit den Kurvendaten konform ist. Er muß mit der Angabe im DT-Kommando übereinstimmen. Sind z.B. die Amplitudenwerte bereits in dB umgerechnet, muß die Angabe des Datentyps erfolgen, damit diese Rechnung nicht beim Kurvenzeichnen durchgeführt wird.
Komplexe Kurven werden immer mit x-Wert, Real- und Imaginärteil angegeben. Der Datentyp ist standardmäßig #101. Bei X-Y-Diagrammen wird aus den komplexen Zahlen der benötigte Y-Wert berechnet.
Bei Ortskurven gehören zu einem Kurvenpunkt drei Zahlen: Frequenz (in MHz), Real- und Ima­ginärteil, unabhängig davon, ob es sich um Polarkoordinaten mit dB-Kreise oder um Smith-Diagramme handelt.
Die Datei kann entweder aus einer einzigen oder aus mehreren Zeilen bestehen. Im ersten Fall erfolgt das Einlesen der Daten sehr schnell. Als ersten Eintrag muß die Zeile den Datei-Typ als Hexa-Zahl enthalten (kenntlich durch #). Im zweiten Fall .1enthält die Datei pro Kurvenpunkt eine Zeile. Der Text kann Leer- und Kommentarzeilen enthalten. Kommentarzeilen sind solche, die mit einem Semikolon beginnen. Datenzeilen können am Ende auch Kommentare enthalten, eingeleitet durch ein Semikolon.
1-Zeilen-Daten:
Vor der relevanten Datenzeile können sich beliebig viele Leer- und Kommentarzeilen befinden. Der Datentyp ist als erste Angabe in der Datenzeile zu schreiben. Die Kurvenwerte folgen danach hintereinander (Frequenz, Amplitudenwert oder Frequenz Real- und Ima­ginärteil) durch Leerzeichen oder Kommas getrennt. Die Angabe des Datentyps ist hier unbedingt zu erforderlich, da das Programm nicht wie bei mehrzeiligen Daten erkennen kann, ob es sich um skalare oder komplexe Daten handelt.
Mehrzeilen-Daten:
Vor und zwischen den relevanten Datenzeilen können sich beliebig viele Leer- und Kommentarzeilen befinden. Bei Angabe des Datentyps ist dieser als erste Datenzeile zu schreiben. Die Kurvenwerte folgen danach mit je einer Zeile pro Kurvenpunkt. Die Zeilen enthalten zwei oder drei Spalten, Frequenz, Amplitudenwert oder Frequenz Real- und Ima­ginärteil, durch Leerzeichen, Tabulatorn oder Kommas getrennt.

6. Kommandos  

Es gelten alle Kommandos von EasyGraf. Zusätzlich wurden eine Reihe von Kommandos zur Eingabe der Vorlagenparameter und zum Zeichnen von Kurven geschaffen.
Für das Format der Kommandozeilen gelten dieselben Regeln, wie bei EasyGraf:
Ein Kommando nimmt eine Textzeile ein. Es setzt sich aus dem eigentlichen Kommando (die ersten zwei Zeichen der Zeile {groß oder klein geschrieben}) und in der Regel nachfol­genden Parametern, deren Be­deutung von ihrer Reihenfolge abhängt, zusammen. Als Trenn­zeichen können Leerzeichen, Komma oder Tabulatorsprung verwendet werden.
Bei den Kommandos zur Eingabe von Vorlagen-Parameter ist eine Reihenfolge zwingend notwendig: TP, WD, dann die weiteren Kommandos. Diese sind als Block mit allen erforder­lichen Anweisungen, am besten, am Ende der Vorlagen-Datei (.grf) zu schreiben, sie gehören ja zu diesen Daten. Eine Notation in der Diagramm-Datei (.grfk) ist möglich, aber nicht logisch. Eine Verteilung der Kommandos auf beide Datei führt in den meisten Fällen zu Fehlern.
In der nachfolgenden Beschreibung werden ganzzahlige Parameter mit i, Realzahlen mit x, y, Ro, OG , UG , f  und Farben mit c bezeichnet. R und x, y, soweit diese die Be­deutung von Koor­dinatenwerten haben, müssen in Units angegeben werden.

Vorlagen-Parameter
KommandoParameterBedeutung
TPZahlenfolge der Bit-Posi­tionen, durch Leerzeichen getrennt (s. Bild 3) oder Hexa-Zahl (mit #)Vorlagentyp

WDxL  yO  xR  yUDiagramm-Fläche (Parameter in Units)
   xLlinker Rand der Diagramm-Fläche
   yOoberer Rand der Diagramm-Fläche
   xRrechter Rand der Diagramm-Fläche
   yUunterer Rand der Diagramm-Fläche

Parameter für X-Y-Linien-Diagramme
BDOG  UGDiagramm-Grenzen
 OG = oberer Amplituden­wert entsprechend Skalamaximaler Amplitudenwert im Diagramm
 UG = unterer Amplituden­wert entsprechend Skalaminimaler Amplitudenwert im Diagramm
YByBezugAmplitudenwert als Bezugsgröße
FQf1  f2X- bzw. Frequenz-Grenzen
eine Angabe der Frequenzdimension (unmittel­bar hinter den Ziffernfolgen) bewirkt eine entspr. Anzeige bei der Kursorposition
 f1untere Frequenz bzw. X1-Wert
 f2obere Frequenz bzw. X2-Wert
Parameter für Ortskurven-Diagramme
PNx0  y0Polarkoordinaten-Nullpunkt
 x0X-Koordinate des Polarkoordinaten-Null­punktes
 y0Y-Koordinate des Polarkoordinaten-Null­punktes
R0R0 (in Units)Radius des äußeren Kreises des Polar­koordinaten-Diagramms
OGOG ggf. in dB (mit "dB" hinter der Ziffernfolge)Maximalwert des Betrages

Kommandos für Diagramm-Dateien (grfk)
TI"Information"Task-Information
Die Information wird bei Berühren des Feldes "Task-Info" mit dem Mauszeiger als Hint angezeigt.
KIi  "Information"Information zur Kurve i
Die Information wird als Hint bei Berühren des Feldes "Trace i-Info" mit dem Mauszeiger ange­zeigt, wenn die Kurve i aktiv ist.
RP"Datei-Name"(Read Pattern) = Einlesen einer Vorlagen-Datei (.grf). Das Kommando darf nur einmal in der Diagramm-Datei (.grfk) vorkommen . Es muß vor den Anweisungen zum Zeichnen der Kurven (DT) stehen.

DTEs sind 3 verschiedene Kommando­formate möglich Zeichnen einer Kurve (Draw Trace)
  DTi  T  c  iS  iW  "DateiName"Grundform des Kommandos
i = Kurven-Index (i = 1..6)
Wird ein Kurvenindex mehrfach benutzt, so werden die vorhe­rigen Kurvenparameter über­schrieben. Die alte Kurve wird aber nicht ge­löscht, jedoch kann auf sie kein Marker ge­setzt werden. Auf diese Weise ist es möglich, mehr als 6 Kurven zu zeichnen.
T = Datentyp, eine hexadezimale Zahl, anzugeben
in der Form: #hhh (s. Tabelle 2).
c = Kurvenfarbe (Es gelten die Regeln der Farb-
angabe bei EasyGraf.)
iS = Linien-Art (s. Bild 7)
iW = Linien-Weite, die Werte 1..3 sind zulässig
DateiName  = Name der Datei mit den Kurven-
Daten (Standard: .prn)
für X-Y-Linien-Diagramme
  DTi  T  c  iS  OG  UG  "DateiName"OG UG  = von der Vorlage abweichen­de Diagramm-Grenzen. Auf diese Weise können Kurven mit verschiedenen Ska­len in Y-Richtung gezeichnet werden.
  DTi  T  c  iS  OG  UG  yBezug  "DateiName"Von der Vorlage abweichender Bezugs­wert yBezug =