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Programmbeschreibung "EasyGraf"
Version 2.4

Manual
  Inhalt:  
1.   Grundprinzip der Programmarbeit6.   Farben
2.   Das Koordinatensystem7.   Linienbreiten
3.   Programmbedienung8.   Linienarten
4.   Datenausgabe9.   Kommandos
5.   Datenformat des Quelltextes   


EasyGraf ist ein einfaches Grafikprogramm, mit dem alle wichtigen geometrischen Figuren gezeichnet werden können. Der Quelltext ist eine Textdatei mit Zeilenkommandos. Der Dateityp muß ".grf" oder ".grfk" (Datei für das Programm "Kurven") sein. Der Vorteil des Programms (und der Grund seiner Schaf­fung) besteht darin, daß die einfache Eingabesprache leicht durch kleine Programme (z.B. in BASIC, Turbo Pascal oder Delphi) ge­neriert oder manuell erfaßt werden kann, so daß die Lösung spezieller grafischer Aufgaben ein­fach und schnell möglich ist. Beispiele dafür sind die Programme "Kurven" zur Darstellung von Kurven und "V_Smith" zur Generierung von Vorlagen für Smith-Diagramme (Mikrowellen-Technik). Beide Programme sind Bestandteil des Download-Paketes.
Die Größe der Quell-Dateien ist sehr gering, selbst bei umfangreichen Dar­stellungen beträgt er nur ungefähr 1/30 der Größe einer Bitmap. Sie lassen sich bequem in die Iniiali­sierungsdaten zu anderen gra­fischen Anwendungen, z.B. einem virtuellen Oszilloskop oder dem Grafikteil eines Netzwerk-Analysepro­gramms einbinden (s.a. die Quelldateien zu "Ekran").
Die Ersten Versionen von EasyGraf beschränkten sich auf Kommando-Zeilen. Später wurde das Programm mit der Möglichkeit, die wichtigsten Elemente grafisch zu editieren ergänzt. Bei der Version 2.3 kam die Möglichkeit von Plotterausgaben (Plottertyp Robotron K6418) hinzu. Mit der Version 2.4 kam mit der Ini-File die Einstellmöglichkeit der Standardwerte und des Plotter-Interfaces hinzu, so daß auch andere Plottertypen genutzt werden können.

1. Grundprinzip der Programmarbeit

Das Programm besitzt übereinander ein transparentes Hauptdisplay mit einem Hintergrund und darüber ein transparentes Hilfsdisplay. Die Farbe des Hintergrundes ist standardmäßig weiß. Sie kann aber durch eine Anweisung in den Grafikdaten (Kommando "BG") verändert werden. Auf dem Hauptdisplay wird die Grafik entsprechend der Daten gezeichnet. Auf dem Hilfsdisplay kann interaktiv grafisch editiert und anschließend das Element in den Quelltext eingefügt werden.
Eine EasyGraf-Quelle ist eine editierbare Zeilen-Kommando-Datei. Jedes Kommando (Element) nimmt eine Zeile ein. Kommentarzeilen, (beginnend mit ";" ) und Leerzeilen werden überlesen. Kommandos sind die ersten 2 Zeichen einer Zeile. Jede Zeile kann mit einem Semikolon abgeschlossen werden, danach kann ein beliebiger Kommentar-Text folgen, der aber kein weiteres Semikolon enthalten darf.
Aus der Aufgabenstellung für das Programm ergibt sich logisch, daß man in der Regel mit zwei Fenstern gleichzeitig arbeitet, der grafischen Darstellung (Display auf dem Programm-Desktop) und dem Quelltext (Fenster mit einem Texteditor). Bild 1 zeigt beide Fenster überlappt.

Fig. 1
Bild 1

2. Das Koordinatensystem

Grundlage des Zeichnens auf dem Display, dessen Abmessungen vom gewählten Format (s.u.) abhängt, sind die Koordinatensysteme. Es gibt zwei Systeme (s. Bild 2). Bei den Formaten 0 .. 3 ist standardmäßig das "Gleitkommasystem" eingeschaltet, beim Format 4 sind nur Pixel-Koordinaten möglich, da eine Unit nicht definiert ist. Der Koordinatennullpunkt liegt unten links. Die maximale Auflösung (= 1 Pixel) ist aus Tabelle 1 ersichtlich. Die Koordinaten werden als Gleitkommazahlen angegeben. Das zweite System arbeitet mit Pixel. Der Koordinatennullpunkt liegt oben links. Koordinaten oder Radien müssen als ganze Zahlen angegeben werden. Die Umschaltung vom Gleitkommasystem in das Pixelsystem erfolgt durch das Kommando "PK". Bei Pixelkoordinaten zeigt die positive Y-Richtung nach unten, dementsprechend ist auch die Richtung bei Winkelangaben umgekehrt. Die Umschaltung vom Pixelsystem in das Gleitkommasystem erfolgt durch das Kommando "FK". Nach einem solchen Kommando gilt das eingestellte System bis zum nächsten Umschaltkommando oder bis zum Kommando "NP" oder bis zum Kommando "IN" bzw. bis zum Dateiende. Bei Daten-Eingabe von einer Datei wird das Format mit dem Kommando "FO" festgelegt. Diese Anweisung muß das erste relevante Kommando sein, d.h. davor können beliebig viele Kommentar- oder Leerzeilen stehen.
Bei Bedarf können die Schlüsselwörter XM und YM bei Koordinatenangaben statt der Zahlenangaben ge­schrieben werden. Diese bezeichnen die Koordinaten des Bildmittelpunktes.
Fig. 2
Bild 2: Gleitkomma- und Pixelkoordinaten beim Format 0

Die Position des Kursors auf der Zeichenfläche wird oben links angezeigt (s. Bild 1). Sind, entsprechend dem aktuellen Format, beide Koordinatensysteme möglich, so kann mit dem Button darunter die Anzeige umge­schaltet werden. (Das hat aber nur Auswirkung auf die Anzeige allein.)
Bei Transformationen (Nullpunktverschiebung oder Makro-Input) beziehen sich die Koordinatenangaben aller im Quelltext folgenden Elemente auf den neuen Nullpunkt (xo,yo). Die Interpretation der Koordinaten­angaben hängt davon ab, ob man im Gleitkomma- oder Pixel-Modus arbeitet, ob die Vergrößerung v 1 ist, und ob eine Drehung um den Winkel α vorgegeben wurde (s. Bild 3).

Fig.3: Koordinaten bei Nullpunkt-Transformation
Bild 3: Koordinaten-Transformationen ohne und mit Drehung Gleitkomma und Pixel-Koordinaten

Beim Editieren und der Kontroll-Darstellung von Makroquellen besteht das Problem, daß Bildteile mit negativen Koordinaten bei der Darstellung abgeschnitten werden würden. Dazu besteht die Möglichkeit, beim Kommando "MA" einen Nullpunkt (xo,yo) anzugeben. Dadurch wird das Bild entsprechend verschoben (s. Bild 4), so daß auch die Bildteile im negativen Gebiet sichtbar werden. Diese Maßnahme hat nur Bedeutung für die Darstellung auf dem Grafik-Display.
Fig. 4: Koordinaten bei "Macro"
Bild 4

3. Programmbedienung

Ein wichtiger Schritt zu Beginn der Arbeit mit dem Programm ist die Einstellung des Formates.
Die Datenerfassung einer Zeichnung beginnt mit dem Menü-Punkt "New". Es öffnet sich ein Dialog zur Auswahl des Bildformates (s. Bild 5). Es sind 5 Formate möglich (0 .. 4, s. Tabelle 1).
Die Oberfläche des Dialogs hängt vom gewählten Format ab. Bei den Formaten 0 ..3 dienen die Parameter nur der Information, sie können nicht verändert werden. Beim Format 4 können die Bildabmessungen in Grenzen frei gewählt werden.
Ein Markieren der Checkbox "Comments" bewirkt, daß an Kommandozeilen, welche durch grafisches Editieren erzeugt werden, die jeweilige Kommando-Struktur als Kommentar angehängt wird. Bei den Formaten 1 ..3 ist eine Plotter-Ausgabe möglich, und es kann das Plotter-Window festgelegt werden. Nach Markieren der Checkbox "Plotter" erweitert sich die Oberfläche und es werden die genannten Eingaben ermöglicht. Ein Markieren der Checkbox "PL Window" bewirkt, daß am Anfang der Plotter-Daten die Kommandos zum Plotten des Plotter-Windows automatisch eingefügt werden. Ein Markieren der Checkbox "PL-End" bewirkt, daß am Ende der Plotter-Daten das Kommando "No Ready Instruction" automatisch angehängt wird.
Beim Laden einer Zeichnungs-Datei über dem Menü-Punkt "Open" wird die Formatanweisung "FO" als erstes relevantes Zeilenkommando im Datentext erwartet. Ist das nicht vorhanden, so wird das Format 0 angenommen.

FormatEinheit BildabmessugenAuflösungBemerkungen
0
EasyGraf
EasyGraf -
Units
200 x 150 Units
640 x 480 Pixel
0.313
Units/Pixel
feste Einstellung,
Plotten nicht möglich
1
A4-Quer
mm297 x 210 mm
1188 x 840 Pixel
0.250
mm/Pixel
feste Einstellung,
Plotten möglich
2
A4-Hoch
mm210 x 297 mm
840 x 1188 Pixel
0.250
mm/Pixel
feste Einstellung,
Plotten möglich
3
A3
mm420 x 297 mm
1680 x 1188 Pixel
0.250
mm/Pixel
feste Einstellung,
Plotten möglich
4
Pixels
Pixel640 x 480 Pixel
= Standard-Einstellung
1 Pixel variable Einstellung,
Plotten nicht möglich

Tabelle 1: mögliche Bildformate

Fig.5: Einstellung des Seitenformates
Bild 5: drei Ansichten des Formatdialogs, abhängig vom gewählten Format bzw. der Plotter-Freigabe

Die Programmbedienung ist sehr einfach. Nach der Einstellung des Formates kommt das Hauptfenster in den Vordergrund. Es steht nur die Menügruppe "File" zur Verfügung. Mit "Open" können wir eine Grafikdatei (die Dateierweiterung ist standardmäßig ".grf") einlesen und gleichzeitig darstellen oder mit "New" ein leeres Blatt im Texteditor öffnen, auf dem wir Kommandozeilen erfassen können. Der Texteditor hat die Menü-Tasten "File", "Edit", "Draw all", "Draw to Cursor" und "Tuning". Mit den Tasten "Draw all" bzw. "Draw to Cursor" kann der aktuelle Quelltext insgesamt bzw. bis einschließlich der Zeile, auf der der Kursors steht, dargestellt werden.
Mit Hilfe des Punktes des Kontext-Menüs "Insert Command" kann man eine Elemente-Liste öffnen und eines auswählen. Im Edit-Fenster wird dann das entsprechende Kommando generiert. Die Kommando-Struktur wird als Kommentar ausgeschrieben. Es müssen nur noch die fehlenden Parameter eingefügt werden.
Setzt man den Kursor auf vorhandene Kommandozeilen und klickt auf den Punkt des Kontext-Menüs "Show Command-Format", so wird die betreffende Kommando-Struktur angezeigt. Klickt man auf den Punkt des Kontext-Menüs "Help Command-Format", so öffnet sich das EasyGraf-Manual mit der Erklärung des betreffenden Kommandos.
Beim "Tuning" muß der Kursor auf einer Zeile stehen, die ein Element beschreibt, das mit den Tasten des Grafik-Displays angeboten wird. Durch Klicken auf die Taste "Tuning" wird auf dem Grafik-Display das aktive Element rot dargestellt, unabhängig von dessen eigener Farbe. Das Element kann durch Ziehen der Eckpunkte, durch Verändern der Scroll-Schieber auf dem Control-Panel oder durch numerischen Eintrag der Parameter verändert werden.
Die vorliegende Quelldatei hat den Status "Main File". Nur mit diesem Status können Daten auf die beschriebene Weise dargestellt werden. Mit der Menügruppe "File" des Editors können jedoch weitere Dateien mit "Open" geöffnet oder mit "New" erzeugt werden. Diese haben nicht jenen Status, sie dienen lediglich zur Referenz, z.B. für das Kopieren von Zeilen. Der Editor hat hier die Funktion eines reinen Text-Editors. Die Tasten der Menügruppe "Edit" dienen zum Kopieren bzw. Ausschneiden von Text.
Das Grafik-Display erlaubt das Zoomen und Scrollen der Zeichnung (s. Bild 1). Beim Vergrößern des Bildes durch Zoomen wird die Pixel-Auflösung nicht verbessert. Die Konturen des Bildes werden ggf. dadurch un­sauber dargestellt. Bei senkrechtem Text wird die Schriftgröße verfälscht.
Mit dem Mausrad können die Scroll-Schieber bewegt werden. Die Umschaltung zwischen horizontalem und vertikalem Scrollen erfolgt mit der Menü-Punkt "Mausrad horizontal" bzw. "Mausrad vertikal" des Kontextmenüs.
Eine Zweite Art, Daten zu erfassen, besteht im interaktiven grafischen Editieren. Dazu doppelklickt man auf die gewünschte Stelle des Grafik-Displays. Es erscheint links auf dem Desktop des Programms eine Reihe von Schaltern für die wichtigsten grafischen Elemente. Nach Auswahl eines davon wird das betreffende Element auf dem Hilfsdisplay gezeichnet und es erscheint ein Fenster zur Einstellung der Parameter des Elementes (Control-Panel, s. Bild 6). Durch Klicken auf das Display kann außerdem das Element (mit seinen aktuellen Abmessungen) auf einen anderen Punkt bewegt werden. Beim aktuellen Element sind daten­relevante Punkte rot markiert. Durch "Fassen" dieser Punkte mit dem Kursor können diese verschoben und damit die Größe des Elementes verändert werden. (Bei Kreisen und Ellipsen können nur die Mittelpunkte verschoben werden.) Das Gesagte gilt auch für das aktive Element bei der Arbeit mit "Tuning" von der Textdatei ausgehend (s.o.). Wie das ausgewählte Element gezeichnet wird und welche Daten in den Quelltext eingetragen werden, hängt von der Position des Kursors auf der Seite des Texteditors ab, d.h. davon, welche formatierenden Kommandos vorher eingetragen wurden und an der Kursorposition aktuell sind (z.B. "PK" = Pixelkoordinaten oder "NP" = Nullpunktverschiebung).
Durch Betätigen der Tasten "take on", "Insert" oder "Replace" (je nach Situation beim Text-Editor) kann das Element in den Quelltext übernommen werden. Die Parameter können durch manuelle Eingabe in die Edit-Felder oder durch Verändern der Scroll-Schieber eingestellt werden. Die Farbe kann ebenfalls durch Eingabe in das Edit-Feld (als RGB-Wert) verändert oder nach Klicken auf das Farbfeld mit dem dann erscheinenden Farb-Dialog ausgewählt werden. (Dementsprechend erscheint beim Element "Text" nach Klicken auf die Schriftart-Taste ein Font-Dialog zur Auswahl der Schriftart. Das Control-Panel kann minimiert werden (s. Bild 6).
Durch Klicken mit der rechten Maustaste auf das Grafik-Display bzw. in den Quelltext öffnet man ein Kontextmenü mit den wichtigsten Programmaktionen, das je nach Situation unterschiedlich sein kann. Mit "Fadenkreuz" kann man den Grafik-Kursor entsprechend umschalten. Mit den Tasten "Set PK" bzw. "Set FK" generiert man das Kommando "PK" (Pixel-Koordinaten) bzw. "FK" (Gleitkomma-Koordinaten) im Quelltext. Mit der Taste "Make PF" kann man im Moment des Zeichnen einer Linie diese in das Element "PF" (Pfeil) umwandeln.

Fig 6
Bild 6

4. Datenausgabe

Das aktuelle Bild kann durch Betätigen der Tasten des Hauptfensters  File  Pict. Save beziehungs­weise  Pict. Save as als Bitmap-Datei gespeichert werden. Entsprechend kann der Quelltexte durch diese Tasten beim Editorfenster als Textdatei gespeichert oder auch mit der Taste "Print" gedruckt werden.
Mit Hilfe des Menü-Kommandos → File → Show Plott-File öffnet man ein Editor-Window mit den Plott-Daten in HPGL. Diese können mit → File → Save as als Text-Datei (Dateityp .HPGL) ausgegeben werden.
Eine Plotter-Ausgabe veranlaßt man mit dem Menü-Kommando "Plott" aus. Bei Bedarf werden noch Eingaben zum Plotter-Window angefordert. Nach Bestätigung der Anfrage "Ist der Plotter bereit?" wird die Plotterausgabe ausgelöst.
Eine Ausgabe von HPGL-Daten direkt zum Plotter ist mit Hilfe des Menü-Kommandos "HPGL-Import" möglich. Es öffnet sich ein Open-Dialog zur Eingabe der Daten in einen Text-Editor. Die Daten können hier noch redaktionell bearbeitet werden. (Zum Erkennen des Poltter-Formats wird die Anweisung "DF; IW ..."in den Daten gesucht, wird diese nicht gefunden, führt das zu einen Fehler-Meldung.)
Mit dem Menü-Kommando "Plott" wird die Plotterausgabe gestartet.

5. Datenformat des Quelltextes

Die Steuerung des Programms erfolgt durch Kommandozeilen einer ASCII-Datei. Dabei werden die ersten zwei Zeichen einer Zeile als Kommando interpretiert. In der Regel folgen dann Parameter als Integer- oder Real-Zahlen. Für letztere wird als Dezimalzeichen ein Punkt verwendet. Die Kommandos können als Klein- oder Großbuchstaben geschrieben werden. Als Trennzeichen zwischen den Parametern (bzw. zwischen Kommando und Parameter) können Leerzeichen, Kommas oder Tabulatorsprünge Anwendung finden. Die Bedeutung der Parameter ist positionsabhängig. Am Ende jeder Zeile (außer bei den Kommandos TE, FP, FN, IN, BM und ME) kann hinter den Parametern ein Semikolon mit anschließendem Kommentar geschrieben werden. Leerzeilen und Kommentarzeilen, die mit einem Semikolon beginnen, werden überlesen. Eine Zeile kann maximal beliebig lang sein, es kann aber nur ein Kommando pro Zeile geschrieben werden.

6. Farben

Farben können entweder durch eine ganze Zahl (0 .. 15), entsprechend der 16-Farben-Palette, oder als RGB-Farbe in der Form #RRGGBB spezifiziert werden. Die Anteile Rot (RR), Grün (GG) und Blau (BB) werden hexadezimal angegeben, jeweils 00 .. FF;

7. Linienbreiten

Linienbreiten werden in Pixel angegeben (1 = default). Es sind die Breiten 1 .. 10 möglich. Sie werden durch eine ganze Zahl festgelegt. Es ist zu beachten, daß bei Linienbreiten > 1 nur die Linienart 0 möglich ist.

8. Linienarten

Es gibt 5 Linienarten. Sie werden durch eine ganze Zahl 0 .. 4 angegeben (s. Bild 7). Es ist zu beachten, daß bei Linienbreiten > 1 nur die Linienart 0 möglich ist.
Fig 7
Bild 7

9. Kommandos

Ein Kommando nimmt eine Textzeile ein. Es setzt sich aus dem eigentlichen Kommando (die ersten zwei Zeichen der Zeile [groß oder klein geschrieben]) und in der Regel nachfolgenden Parametern, deren Bedeutung von ihrer Reihenfolge abhängt, zusammen. Als Trennzeichen können Leerzeichen, Komma oder Tabulatorsprung verwendet werden. In der nachfolgenden Beschreibung werden ganzzahlige Parameter mit i bzw. n, Realzahlen mit x, y, R , w bzw. v und Farben mit c bezeichnet. Für x, y und R müssen selbst­verständlich, im Falle, daß auf Pixelkoordinaten umgeschaltet worden ist, ganze Zahlen angegeben werden. Feste Zeichenfolgen sind fett geschrieben. Jene Kommandos, die für interaktives grafisches Editieren zur Verfügung stehen, sind rot eingetragen.

- AR Kreisbogen:
AR  c  x  y  w1  w2  Rc = Farbe,  x , y = Koordinaten des Mittelpunktes,
w1 = Anfangs- und  w2 = Endwinkel in Grad, R = Radius
Normalfall: w1 < w2 360°
Kreisbogen vom 1. in den 4.Quadranten: w2 < w1

- BG Hintergrundfarbe: 
BG  cc = Farbe  (Die Hintergrundfarbe wird bei Ausgabe des Bildes als Bitmap nicht mit übernommen.)

- BM Bitmap:Übernahme einer kleinen Bitmap
BM  x  y  Dateinamex y = Position der Bitmap (linke obere Ecke bei Pixel-Koordinaten, linke untere Ecke bei Gleitkomma-Koordinaten). Es wird die Bitmap (ange­gebener Dateiname) als transparentes Bild auf den Monitor ge­zeichnet. Die transparente Farbe ist Weiß.
Die Bilddati kann vom Typ "bmp", "ico", "jpg" oder "jpeg" sein.

- BZ Bezierkurve:es sind zwei Typen möglich
BZ  c  n  xo  yo  x1  y1  x2  y2Bezier-Kurve zweiten Grades
c = Farbe,  n = Schrittzahl beim Kurvenzeichnen
x, y = Koordinaten: Anfangspunkt, Endpunkt und Ankerpunkt
Bezier 2
BZ  c  n  xo  yo  x1  y1  ...  x3  y3Bezier-Kurve dritten Grades
c = Farbe,  n = Schrittzahl beim Kurvenzeichnen
x, y = Koordinaten: Anfangspunkt, Endpunkt und zwei Ankerpunkte
Bezier 3

- DA Datum:Ausgabe des Datums als Text
DA  c  x  y
DA  c  x  y  T
Ausgabe des Datums ohne Zeitangabe
Ausgabe des Datums mit Zeitangabe

c = Farbe,  x y Anfangskoordinaten des Textes
Es wird ein Text mit aktuellem Datum und Zeit erzeugt (T = Schlüssel­wort).

- DC Definiere Grundfarbe: 
DC  i  ci = Nr. der Grundfarbe (0 .. 15),
c = neue Farbe (Angabe in der Form #RRGGBB, die Farben #0 und #FFFFFF sind nicht erlaubt)

- CR Kreis: 
CR  c  x  y  Rc = Farbe,  x y = Koordinaten des Mittelpunktes,  R = Radius

- EL Ellipse: 
EL  c  x  y  Rx  Ryc = Farbe,  x , y = Koordinaten des Mittelpunktes,
Rx = Radius in x- und Ry = Radius in y-Richtung

- EL Ellipsenbogen: 
EL  c  x  y  w1  w2  Rx  Ryc = Farbe,  x , y = Koordinaten des Mittelpunktes,
w1 = Anfangs- und w2 = Endwinkel in Grad,
Rx = Radius in x- und Ry = Radius in y-Richtung
Normalfall: w1 < w2 360°
Ellipsenbogen vom 1. in den 4.Quadranten: w2 < w1

- Datenende:nur bei Makro-Quellen Pflicht
ENDkeine Parameter

- Füllen:eine umrandete Fläche (Flood Fill)
FF  c  cR  iS  x  y
FI
c = Füllfarbe,  cR = Randfarbe,  iS = Füllmuster,  x y = Koordinaten
Synonym von FF
Es sind 7 Füllmuster möglich. Bei unterbrochener Randlinie (Linienart 0) "läuft" die Farbe aus der Figur. Beim Füllen des gesamten Bildschirmes ist zu beachten, daß vorher ein Rand (Randfarbe) ge­zeichnet werden muß.

- FK Gleitkomma-Koordinaten:Umschalten auf Koordinatentyp "Unit" (= Standardeinstellung)
FK
GK
kein Parameter  (Ist bei den Formaten 0 .. 3 Standard.)
Synonym von FK

- FO Format festlegen: 
FO  [F]
FO  Px1  Py1  [F]
FO  Px1  Py1  [Px2  Py2]  [F]
Diese Anweisung muß als erstes relevantes Kommando im EasyGraf-Quelltext stehen.
F = Format-Nr. (0. . 4), bei Fehlen des Parameters wird F = 0 gesetzt,
Px1,  Py1,  Px2,  Py2 = Koordinaten de Punkte P1 bzw. P2 des Plotter-Windows. (Diese sind nur bei Plotter-Ausgaben relevant.)
Das Kommando ist in Macro-Quellen nicht erlaubt.

- FP Font-Parameter:Es sind verschiedene Kommandoformate möglich.
FP
FP  iG  "FontName"
FP  iS  iR  iG
FP  iS  iR  iG   "FontName"
FP  iS  iR  iG  iC   "FontName"
Rückstellen auf Standard-Schrift
SA
FN   "FontName"
TS  iS  iR  iG
Synonym von FP (allseitig)
Synonym von FP (Sonderform)
Synonym von FP (Sonderform)
iS = Schriftstil, iR = Richtung, iG = Größe, iC = Zeichensatz.
iS   kann die Werte 0 .. 3 annehmen:
 0 = normal (default), 1 = Bold, 2 = Italic, 3 = Bold + Italic.
iR   kann die Werte 0 oder 1 annehmen:
 0 = von links nach rechts (default), 1 = von unten nach oben.
iG   gibt die Größe in Pixel an.
iC   kann die Werte 0 .. 5 annehmen: 0 = OEM/DOS, 1 = ANSI,
 2 = Standard (default), 3 = Symbol, 4 = Cyrillic, 5 = Greek.
Der FontName muß mit dem Namen einer installierten Schriftart über­einstimmen. Der Fontname muß mit " .. " ein­gefaßt werden.
Zwischen Fontname und Zeichensatz muß "Verträglich­keit" bestehen, d.h. die gewählte Schriftart muß für den angegebenen Zeichensatz existieren. Ist das nicht das nicht erfüllt, wählt Window eine geeignete Schritart.

- FR Gefülltes Rechteck: 
FR  c  xo  yo  x1  y1


GR
c = Füllfarbe,  xo , yo , x1 , y1 = Koordinaten zweier diagonal zueinander liegender Eckpunkte. Vorhandene Zeichnungsteile werden mit der Füllfarbe überdeckt.
Synonym von FR

- IN Makro-Eingabe:Einlesen einer .grf-Datei als Makro
IN  xo  yo  FileName
IN  xo  yo  v  FileName
IN  xo  yo  v  α  FileName
xo yo = Bezugskoordinaten für den Makro,  v = Vergrößerungsfaktor,
FileName = Name der Grafikdatei (default: .grf). Befindet sich die Datei im aktuellen Directory, so genügt die Angabe des Namen alleine, sonst muß der vollständige Pfad angegeben werden. Enthalten der Pfad und/oder Namen Leerzeichen, dann muß die Zeichenfolge in " " eingefaßt werden. (Das aktuelle Directory kann u.a. mit dem Kontextmenü "Set Work-Dir" {rechte Maustaste} eingestellt werden.)
Für Bezugskoordinaten, Vergrößerung und Drehung gilt das zu dem Kom­mando "Gesagte". Die Parameter gelten lokal für die einzu­lesende Grafikdatei, Formatierungsanweisungen und Koordinatensystem werden vor dem Einlesen auf Standard zurückgesetzt aber nach Ende des Macros wiederhergestellt. Die Makro-Datei kann alle Sprachelemente von EasyGraf, außer IN, NP und FO enthalten.
Nach Rückkehr in den ursprünglichen Kommandotext gelten für Bezugs­koordinaten, Vergrößerungsfaktor, Drehwinkel und Formatierun­gen die vorherigen aktuellen Einstellungen.

- LI Linie:zwischen den Punkten 1 und 2
LI  c  iS  xo  yo  x1  y1c = Farbe,  iS = Linienart,  xo , yo , x1 , y1 = Koordinaten
Es sind 5 Linienarten möglich (s. Pkt. 8). Die gewählte Linienart (iS) wirkt nur lokal für die aktuelle Linie.

- LS Linestyle: 
LS  iS  iWiS = Linienart,  iW = Linienbreite (default: iS = 0  iW = 1)
Es sind 5 Linienarten möglich (s. Pkt. 8). Linienarten 0 sind nur wirksam, wenn die aktuelle Strichstärke iW = 1 ist.
Die Einstellung bleibt bis zum nächsten Kommando LS bzw. NP bestehen. (Jedoch gilt bei dem Kommando LI lokal der dort angegebene Parameter iS, unabhängig von iW.)
Kreisbögen, elliptische Bögen, Bezierkurven, Pfeile und Marker werden trotz  is ≠ 0 mit voller Linie gezeichnet. Pfeile und Marker werden immer mit iW  = 1 gezeichnet.

- MA Quelltext ist ein Makro:ist nicht Pflicht bei Makros
Macro
MA  [MP]  [F]  [*]
MA  xo  yo  [F]  [*]
Synonym von MA
(Die Parameter gelten nur für eine Kontrollzeichnung einer Macro-Quelle.)
xo  yo = Lage des Nullpunktes für die Kontrollzeichnung,
das Schlüsselwort MP bewirkt ein Fixieren von xo, yo auf die Bildmitte
Bei Fehlen der Koordinaten xo,  yo werden diese auf Null gesetzt.
F = Format-Nr. (0. . 4) für die Kontrollzeichnung, bei Fehlen des Parame­ters wird F = 0 gesetzt.
Der Stern bewirkt ein Zeichnen des Macro-Nullpuntes (unabhängig vom Eintrag in der Ini-File).

- ME Message: 
ME  "Text"Das Kommando bewirkt, daß die Dateneingabe gestoppt und der Text auf dem Bildschirm ausgeschrieben wird. Es ist ein Abbruch oder eine Fortsetzen der Dateneingabe möglich.

- NP Nullpunkt festlegen:s.a. Bild 3
NP
NP  xo  yo  [*]
NP  xo  yo  v  [*]
NP  xo  yo  v  α  [*]
Rücksetzen auf Standard-Parameter
v = 1, α = 0, * bewirkt ein temporäres Zeichnen des Nullpunktes
α = 0
vollständige Kommandostruktur
xo yo = neue Bezugskoordinaten entsprechend dem eingestellten Koor­dinatensystem. xo  yo beziehen sich stets auf das ursprüngliche Koor­dinatensystem entsprechend dem gewählten Format.
v = Vergrößerungsfaktor
α = Drehwinkel in ° (default: xo = 0,  yo = 0,  v = 1.0, α = 0)
Die Einstellung bleibt bis zum nächsten Kommando NP oder bis zum Dateiende bestehen. Bei alle Kommandos innerhalb des Abschnittes erfolgt die angewiesene Koordinatentransformation.
Bei v 1 werden Strichstärken nicht beeinträchtigt, Schrifthöhen werden dagegen verändert. Bei Drehung wird die Schriftrichtung nicht verändert.
Radien und die Höhe von Marken (Kommando "PX") werden verändert.
Innerhalb einer Makro-Datei (s. "IN") ist das Kommando nicht erlaubt.

- PC Plotter-Kommandos:Ausgabe einer Kommandofolge in HPGL
PC "Folge von HPGL-Kommandos"
 Es erfolgt keine Fehlerprüfung. Fehlerhafte Kommandos können zu unerwateten Reaktionen des Plotters führen.

- PF Pfeil:von Punkt 0 zu Punkt 1 (1: zeigt auf Pkt. 1)
PF  c  xo  yo x1  y1c = Farbe,  xo , yo , x1 , y1 = Koordinaten
Beim interaktiven grafischen Editieren kann man einen Pfeil erzeugen, indem man beim Ziehen einer Linie im Kontextmenü (rechte Maustaste) "Make PF" auswählt.

- PK Pixel-Koordinaten:Umschalten auf Koordinatentyp "Pixel"
PKkein Parameter  (Ist beim Format 4 Standard.)

- PO Polyline:maximal 50 Punkte
PO  c  n  xo  yo ... xn  ync = Farbe,  n = Punktzahl,  xo , yo , ... xn , yn = Koordinaten

- PX Bildpunkt (Pixel schreiben) bzw. Setzen einer Marke
PX  c  x  y
PX  c  x  y  h
Pixel schreiben
Setzen einer Marke
c = Farbe, x y = Koordinaten,  h = Höhe der Marke:  
Wenn h weggelassen wird, erscheint nur ein Farb-Pixel.
Maximaler Wert für h: 10 Units/mm bei Format 0..3, 20 Pixel bei Format 4

- RE Rechteck: 
RE  c  xo  yo  x1  y1c = Farbe,  xo , yo , x1 , y1 = Koordinaten zweier diagonal zueinander liegender Eckpunkte. Minimale Fläche 4 Pixel² bzw. mm².

- TE "Text:Ausgabe einer Textzeile
TE  c  x  y  "text"
TE  c  x  y  iS  iR  iG  "text"
c = Farbe,  x y = Anfangskoordinaten des Textes text
Der Text muß mit " ... " begrenzt werden. Der Text umfaßt stets nur eine Zeile. Er kann beliebig viele Leerzeichen enthalten. Wenn Schriftstil iS, Richtung iR und Größe iG angegeben werden, wirken diese nur lokal für das aktuelle Element. Sonst werden die Font-Parameter durch das Kom­mando FP fest­gelegt. Die Textjustierung ist bei waage­rechter Schrift links unten neben dem ersten Zeichen und bei senkrechter Schrift rechts unten.
Für den Text können alle ASCII-Zeichen verwendet werden. Zeichen, die nicht mit der Tastatur erreichbar sind, können mit dem Operator $hh (hh = Kode des Zeichens als Hexadezimalzahl {2 Zeichen, ggf. mit Vornull}) dargestellt werden. Wird das $-Zeichen sebst gewünscht, muß $$ ge­schrieben werden. Zeilenumbruch und Tabulator-Zeichen werden nicht erkannt.
Standardmäßig sind eingestellt: Richtung = von links nach rechts, Schriftstil = normal. Die Standard-Einstellungn für Schrift-Name, -Größe und Zeichensatz werden in der Ini-File vrgegeben.
Text-Koordinaten

- XS  Skala in X-Richtung:
XS  c  iw x  y  Lo  LA  LI  dc =Farbe,
iw =Weite der Achsen-Linie (1..3), die Skalen-Linien (Marken) haben immer die Weite 1
x y =Anfangskoordinaten,
Lo =Gesamtlänge in X-Richtung,
LA =äußere Länge der Marken,
LI =innere Länge der Marken,
d =Markenabstand
 Es werdne soviele Marken gezeichnet, wie auf Lo Platz haben.

- YS  Skala in Y-Richtung: 
YS  c  iw   y  Lo LA LI  dBild wie bei XS, jedoch senkrecht
 c = Farbe, iw = Weite der Achsen-Linie, x y = Anfangskoordinaten,
Lo = Gesamtlänge in Y -Richtung, LA = äußere Länge der Marken,
LI = innere Länge der Marken, d = Markenabstand
Es werdne soviele Marken gezeichnet, wie auf Lo Platz haben.